Katastrophen: Sturmfluten Seite 8
Von einer Sturmflut wird gesprochen, wenn der Tidenhöchststand das mittlere Tidenhochwasser um 1,5 Metern übersteigt. Sturm mit auflandigen Winden erhöhen den Tidenstrom. Ab 2,50 Metern wird von einer schweren Sturmflut und ab 3,50 Meter von einer sehr schweren Sturmflut gesprochen.
Eine der schwersten Sturmfluten in Norddeutschland war die Sturmflut in Hamburg von 1962. Sturmfluten treten an der Nordseeküste vor allem im Frühling und Herbst auf. Während Berichte von Erdbeben bis in die Antike zurückreichen, sind Sturmfluten und ihre Wirkung ab dem Jahr 1000 überliefert. Ausnahme bildet die Sturmflut aus dem 9. Jahrhundert. Liste von Sturmfluten6.Januar 1928
London, England. Die Themse tritt durch eine Sturmflut über die Ufer, 14 Menschen sterben. 25.Juli 1935 Bei einer Flutkatastrophe des Jangtsekiang in der Republik China starben 200.000 Menschen. 10.Februar 1949 Ebbflut. Da die Flut mit dem höchsten je gemessenen Windstau von 5,70 Metern in die Zeit der Ebbe fiel kam es zu keiner Katastrophe. 31.Januar 1953 Hollandsturmflut. Eine schwere Sturmflut überschwemmt weite Teile der Niederlande. 135.000 Hektar Land werden überflutet, 2160 Menschen sterben, über 70.000 Menschen werden obdachlos. Viele Deiche brechen in Zeeland, Braband, Zuidholland. In England ertrinken 300 Menschen in der Themse. Der Gesamtschaden wird mit 500 Millionen Euro angegeben. 16.Februar 1962 In der Nacht vom 16. zum 17. Februar trifft eine schwere Sturmflut auf Norddeutschland und Hamburg. Das Ereignis ist auch als Februarsturmflut bzw. Zweite Julianenflut bekannt. Die bisher höchste Sturmflut östlich der Jade sorgt für 61 Deichbrüche in Niedersachsen. 340 Menschen sterben, 28.000 Wohnungen bzw. Häuser werden beschädigt. In St. Pauli wird ein Scheitelwasserstand von 5,70 Metern gemessen. 12.November 1970 Ein Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern und meterhohen Flutwellen trifft Bangladesch (damals Ostpakistan). 300.000 Todesopfer. 18.März 1971 Bei einem Bergrutsch stürzen große Gesteinsmassen in den See Yanahuani (Lago Yanahuin, auch Yanahuni oder Yanahuani) in Peru, die ausgelöste Flutwelle von 30 Meter Höhe zerstört die Minensiedlung Chungar und tötet mehrere hundert Menschen. Die Schätzungen reichen von 400 bis 600 Todesopfern. Der Felssturz hatte sich 400 Meter über dem Seespiegel aus anstehendem Kalkstein gelöst und umfasste schätzungsweise 100.000 Kubikmeter Gestein. Der Felssturz löste dann die bis zu 30 Meter hohe Flutwelle aus, die das gegenüberliegende Ufer unter sich begrub. Die Flutwelle zerstörte nahezu die gesamte Minensiedlung Chungar. Ein Teil des Wassers ergoss sich in einen der Bergbauschächte, wo einige der Minenarbeiter den Tod durch Ertrinken fanden. |
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