Bahnkatastrophe von Schrozberg fordert sechs Menschenleben. Wer hat da geschlampt?SCHROZBERG - Tragisches Ende einer Bahnfahrt: Der Frontalzusammenstoß zweier Regionalzüge zwischen den Bahnhöfen Schrozberg und Niederstetten bei Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) hat sechs Menschen das Leben gekostet, darunter drei Kinder und beide Lokführer. 30 verletzte Fahrgäste wurden in Krankenhäuser gebracht. Beide Züge waren mit insgesamt 18 Fahrgästen besetzt. Der eine Regionalexpress war auf dem Weg von Aschaffenburg nach Crailsheim, der andere fuhr in die Gegenrichtung, als die Züge um kurz nach zwölf auf der eingleisigen Strecke frontal zusammenstießen. Eine Diesellok stürzte nach dem Aufprall den Bahndamm hinunter und blieb auf einem Feldweg liegen, vier Waggons entgleisten. Unter den Toten: eine Mutter mit ihren drei Kindern. Sie wurden aus dem Zug geschleudert. Großeinsatz für Polizei, Bundesgrenzschutz, sechs Rettungshubschrauber, Feuerwehr und den psychologischen Dienst der Bahn. Stundenlang waren die Rettungskräfte im Einsatz. Die Bergungsarbeiten dauerten noch länger, da sich der Unfall in unbefestigtem, schwer zugänglichem Gelände ereignete. Die Strecke bleibt bis auf weiteres gesperrt. Wie es zu dem schweren Zugunglück kommen konnte, ist bislang unklar. Normalerweise verkehren die Züge auf der Unglücksstrecke in versetztem Stundentakt und können sich daher eigentlich nicht auf freier Strecke begegnen. "Irgendwo muss ein Fehler passiert sein", sagte Bahnsprecher Dieter Hünerkoch. Bahnchef Hartmut Mehdorn sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und versprach schnelle und unbürokratische Hilfe. Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel sagte, er sei "zutiefst erschüttert über das Unglück, das mehrere Menschen in den Tod gerissen hat." Das Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer.
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